Desc: Die blaue Stunde: Regie: Marcel Gisler. Mit Andreas Herder, Dina Leipzig, Cyrille Rey-Coquais, Christoph Krix. Theo, ein attraktiver deutscher Callboy, vermarktet sich in den Kontaktanzeigen der Berliner Zeitungen anderen Männern und führt ein ansonsten ruhiges Leben gegenüber von Marie. Marie und Paul teilen sich eine Wohnung, die Marie durch ihre Arbeit in einem Plattenladen finanziert. Als angehender Schriftsteller verbringt Paul seine Tage damit, zu schlafen oder auf das leere Blatt Papier in seiner Schreibmaschine zu starren. Nachdem Paul Marie wegen ihrer, wie er es nennt, „grotesken Mittelmäßigkeit“ verlässt, beunruhigt Theo die anhaltende Stille auf der anderen Seite des Flurs. Als er eines Tages schließlich nach Hause zurückkehrt, stellt er fest, dass Maries Tür halb offen steht, und wagt sich in ihre Wohnung, um zu sehen, ob es ihr gut geht. Marie ist durch Pauls Weggang am Boden zerstört und Theo nimmt es auf sich, sie wieder ins Leben zu locken. Seltsamerweise stellt er fest, dass sie in ihm auch eine Lebenslust weckt, die er verloren oder an die unzähligen Männer, mit denen er seinen Körper teilt, verschenkt hat. Als die beiden näher kommen, hat Theo – vielleicht zum ersten Mal seit langer Zeit – das Gefühl, geliebt zu werden. Pauls vorzeitige Rückkehr signalisiert das Ende von Theos Beziehung zu Marie und sein Leben wird erneut zu einem Kontrast zwischen heimlichem Rendezvous und trostloser Isolation.